Markus Tepe
* 1971 | geboren in Dinklage |
1994 – 1998 | Kunststudium an der Kunstakademie Münster bei Udo Scheel und Ulrich Erben |
1999 – 2005 | Studium Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Max Uhlig; Meisterschüler bei Ulrike Grossarth |
seit 2007 | Dozent an der Europäischen Kunstakademie Trier |
† 2021 | |
diverse Preise und Stipendien | |
Gruppen- und Einzelausstellungen | |
lebte und arbeitete in Dresden. | |
www.markustepe.de |
Werke
RHYTHMUS DER LANDSCHAFT
„Der Norden kommt so minimalistisch daher, ist aber randvoll mit Ereignis.“ Markus Tepe bedient in seiner Malerei nicht die Vorstellung vom meditativen Meerblick. In seiner „Nordischen Seelandschaft“ bäumen sich Wirbel in Weiß, Blau und Grau auf. Mehrere Schichten staffeln das Geschehen in der Tiefe. In der Fläche findet das Auge kaum Halt. Luft, Wasser und Erde vermischen sich. Ein Zentrum ist nicht auszumachen, auch keine dominierende Bewegungsrichtung. Es scheint, als veränderten die visuellen Sensationen beständig ihre Lage, und der Betrachter wird mitgerissen vom permanenten Wechsel. Nur die regionaltypische Horizontlinie bildet eine dunkle gliedernde Achse. An anderen Stellen schreibt das Schwarz dramatische Konturen und Kürzel zwischen die Farbhübe.
Tepes Zeichnungen wirken dagegen auf den ersten Blick beruhigter. Das Graphit, in manchen Blättern von zarten farbigen Ölkreiden begleitet, entwickelt erst bei näherem Hinsehen seine Dramatik. Die Blätter zeichnen nicht nur ein Bild der Natur und den Eindruck des Betrachters nach, sondern sind belebt von grafischer Bewegung. Jede Linie ist eine Spur und Episode. Tepe formt an den Verhältnissen der Landschaft entlang. „Ich zeichne nach ihrem Rhythmus, ich bewege mich nach ihrem Maß und finde in ihrem Licht diesen Wechsel aus Heiterkeit und Ernst, der nirgends eindringlicher ist als im Norden“, schreibt der Künstler anschaulich. Kräftespiel und Kontemplation, zwischen diesen Polen entwickeln Tepes Arbeiten ihre Energie.
(Rainer Beßling, Katalog „IM NORDEN“ 2010)