SUSANNE ACKERMANN
Malerei | |
* 1962 | in Oldenburg |
1988 – 1993 | Studium der Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Professor Erwin Gross |
1999 | Cité internationale des Art, Paris |
2003 – 2006 | Lehrauftrag, Fachhochschule Pforzheim |
2007 – 2009 | Vertretungsprofessur, Fachhochschule Mainz |
Div. Stipendien – Lehraufträge – Auslandsaufenthalte | |
lebt und arbeitet in Karlsruhe. |
Werke
ANLEITUNG ZUR LANGSAMKEIT
Die gegenstandsfreie Malerei von Susanne Ackermann dreht sich um Strukturen und steht damit in gewisser Weise der konkreten Kunst nahe. Doch lebt sie vor allem von dynamischen Gesten, die im Raum zu schweben scheinen und eine Spannung von Ordnung und Nichtordnung erzeugen. Die monochromen, einfachen Formelemente – Loops, Bogen, Wellen, Kreissegmente, Bänder oder Raster etwa – werden vervielfältigt und zu einem komplexen Bildgefüge verwebt.
Mit konstant breitem Pinselduktus sind in der Werkgruppe, aus der dieses großformatige Bild stammt, geometrisch-rational gesteuerte monochrome Farbschwünge aufgebracht, überlagern sich, korrespondieren miteinander. Die Künstlerin hat sie allover in zahllosen Schichten hochtransparenter Acrylfarbe auf die Bildfläche aufgebracht, in denen Licht gespeichert und zum Akteur im Bildgeschehen wird. Es entstehen je nach den eingesetzten Farbwerten überraschende Texturen, Mischungen, Aufhellungen und Verdunklungen. Die Kompositionen aus Farb-Licht-Raumklängen bieten sich für poetische Assoziationen an.
Es sei für sie wichtig, sagt Ackermann, „dass sich aus der Zweidimensionalität der Leinwand plötzlich etwas Anderes entwickelt. Dass man drauf sieht und sich eine Verlangsamung ergibt, weil es schwer fällt, die Strukturen und den Raum innerhalb des Bildes zu begreifen. Gibt es eine Tiefe, eine Mehrschichtigkeit? Vielleicht auch so etwas wie eine Hintergründigkeit? D.h. man muss den ersten Eindruck vielleicht revidieren, die Wahrnehmung in Frage stellen und mit Zeit und Ruhe einen ganz eigenen Raum sich entwickeln lassen“ (Katalog „Everything always changes“, Galerie Molliné, Stuttgart 2014).