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Jessica Kallage-Götze

*1977in Oldenburg
2000 – 2003Ausbildung zur Glasveredlerin in der Fachrichtung Glasschliff, Gesellenbrief
2003 – 2009Studium an der AdBK München bei Prof. Norbert Prangenberg 
2008Ernennung zur Meisterschülerin
2010Diplom
etliche Förderungen und Preise
diverse Aussellungen
lebt und arbeitet in München.
www.jessica-kallage-goetze.com

Werke

FRAGILE SPUREN 

Diese Zeichnung ist wie hingehaucht. Durchscheinende Linien fließen über die weiße Bildfläche, wölben sich zu einem Relief, irritieren mit dem Zauber von Licht und Spiegelung. Jessica Kallage arbeitet mit Glas. In einem Verfahren, das sie aufwendig entwickelt hat, steuert sie mit einer Glasmacherpfeife den Verlauf des flüssigen Materials über eine Bildfläche aus Gips. Die heiße Glasschmelze hinterlässt auf der Oberfläche Schattierungen. In „Treetop“ hat die Künstlerin zusätzlich kleine figurative Zeichnungen eingebracht, eingeschlossen unter Glasblasen wie in einer Zauberkugel. Ein spannungsreiches Verweisungsspiel zwischen der Lebendigkeit der Motive und dem spröden Material entwickelt sich und schenkt dem Bild poetische Kraft.

Auch für plastische Objekte setzt die Künstlerin das Werkmaterial Glas ein. Sie wickelt Glasfäden zu „Kokons“, knäuelartigen Gebilden. „Das Innere des Kokons ist entweder leer, oder wie bei der Arbeit „Inside Out“ von 2006 mit einem dunkel gefärbten kleineren Glasgewinde gefüllt, das an sein natürliches Vorbild, eine mit Seidenfäden umwickelte Schmetterlingspuppe, erinnert. Das fragile Material des gläsernen Kokons steht hier im Gegensatz zu seiner natürlich bestimmten Schutzfunktion. Seidenfäden sind elastisch und fest, Glas ist in seiner Beschaffenheit spröde und zerbrechlich. In beiden Fällen aber bildet der Kokon eine feste Hülle, die das Innere bewahren und beschützen soll, damit etwas Neues entstehen kann. Was, bleibt dabei erstmal verborgen und geheimnisvoll“ (Katrin Braasch, Katalog „When things cast shadow?“).