Jan Pleitner
* 1984 | in Oldenburg |
2004 – 2011 | Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Jörg Immendorff und Prof. Tal R |
seit 2008 | Meisterschüler |
2009 – 2011 | Atelier in Köln und Düsseldorf |
2011 – 2012 | Atelier in Berlin |
2013 | Förderpreis der Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg |
Ausstellungen im In- und Ausland Lebt und arbeitet in Düsseldorf. | |
www.janpleitner.de |
Werke
VERBORGENE ORDNUNGEN
Diese Kompositionen beben vor Energie und Dynamik. Sie sind mit stakkatoartig gesetzten rohen Pinselstrichen aufgebaut, diffuse Gebilde türmen sich auf zu hochfahrenden Bogen, spitzen Keilen, geschichtet und gestaffelt, so dass sich imaginäres Terrain öffnet: Jan Pleitners Malerei ist frei von jeder Gegenständlichkeit und zelebriert die Idee des freien, nur seiner eigenen Formulierung verpflichteten Künstlers. Das lässt die Erinnerungen an die Moderne des frühen 20. Jahrhunderts aufscheinen.
Dem Betrachter öffnet sie Räume des Symbolischen und Unterbewussten. Er fühlt sich einbezogen in das Abenteuer Malerei. Dabei bekommt er auch Anlass zu Assoziationen. Das Über- und Nebeneinander von unregelmäßigen Feldern im Bild „She“ etwa bewirkt den Eindruck eines nordischen Niemandslandes, das von Sturm durchweht ist. Der Künstler verweist dann darauf, dass er seine Kindheit zwischen Oldenburg und Borkum verlebt hat, die Erfahrungen der Landschaft dort mit ihrer Weite, auch in ihrer Unberechenbarkeit ihn geprägt hat. Er lässt aber auch seine Begeisterung für Sciencefiction-Filme, elektronische Musik und Performance-Kunst erkennen.
In „after heaven comes space“ hat er die Bildfläche überzogen mit psychedelisch glühenden violett-blauen Elemente, lässt Licht strahlt dazwischen aufscheinen – eine Anspielung vielleicht auf den Filmklassiker mit Kubrick. Und vielleicht ein ironischer Bruch mit der ikonografischen Tradition: Hinter dem religiösen Himmel liegt nur noch der wissenschaftliche Weltraum.
Die Bilder entstehen in großer Schnelligkeit, in einer Art performativem Vorgang. Das Malen sei für ihn ein „inneres Abschweifen der Gedanken in die Tiefen dieser Welt und letztendlich irgendwo zu sich selbst“, sagt Pleitner. Doch nüchtern entwickelte Wahrnehmungsstrategien spielen ebenso eine Rolle. Es gehe ihm um Ordnungen, die in unserer Welt verborgen liegen. Seine Bilder sollen unserer Zeit Ausdruck geben. Dass sie damit weit entfernt von einer alltagstauglichen Plausibilität sind, versteht sich von selbst.