Piotr Rambowski
* 1980 | in Tychy (Polen) |
1988 | Auswanderung nach Deutschland |
Schulzeit in Delmenhorst | |
2002 – 2009 | Studium der Freien Kunst an der Hochschule für Künste Bremen bei David Bade, Markus Willeke, Meisterschüler bei Karin Kneffel |
2006, 2010 | Preise, Stipendium |
diverse Gruppen- und Einzelausstellungen | |
lebt und arbeitet in Bremen/Delmenhorst. | |
www.rambowski.de |
Werke
SEHNSUCHTSORT DER PHANTASIE
Sommer, Sonne, Himmel, Strand und Meer – der farbfröhliche „Cocktail“ von Piotr Rambowski zeigt in lichtdurchflossener Farbigkeit einen Sehnsuchtsort. Ein markisenbunter roh zusammengezimmerter Ausguck, ein Turm zur Strandaufsicht offenbar, ragt in den Sonnenhimmel. Assoziationen zur bekannten US-Fernsehserie „Baywatch“ sind erlaubt. Der skurrile Stelzenbau zeigt sich verführerisch angerichtet wie ein Drink mit Knickstrohhalm und Orangenscheibe. Vielleicht ist das aber auch ein gelbes Glücksrad, aus dem zwei grüne Blättchen fallen, von Kleeblatt vielleicht. Auf den zweiten Blick entdeckt man in dem sommerlichen Mix befremdliche Zutaten, darunter eine schemenhaft weiße Kuppel, die im Meer schwimmt. Oder eine zarte blaue Blume am Treppengeländer, die auf das bekannte Symbol der Romantik für Sehnsucht, Liebe und Streben nach Unendlichkeit anspielt. Bei Novalis gehört die blaue Blume einst zu einer Höhle; auf dem Gemälde ziehen dunkle Öffnungen das Auge des Betrachters an. Mysteriös dabei eine Art Großbildkamera am Balgen, die eine düstere Anderwelt zu speichern scheint.
Rambowski reagiert mit seiner aktuellen Malerei auf die mediale Bilderwelt. Magazinfotos, Comics, Computer- und Videospiele sind Impulsgeber für Bildfindungen von malerischer und Opulenz und Vielfalt. Sie balancieren auf der Grenzlinie zwischen realitätsnaher Figuration und freier Formfindung, wirken scheinbar heiter und leichtfüßig und lassen gleichzeitig Abgründe von Sehnsüchten und Ängsten ahnen.
Eigentlich komme er mit dem Malen gar nicht nach, so viele Ideen drängten sich ihm dauernd auf, sagt der Meisterschüler von Karin Kneffel., der als Student für eine altmeisterlich anmutende Werkserie „Haltestellen“ mit dem Preis der HfK ausgezeichnet wurde. Diese Impressionen im Kleinstformat, die er bei Stadtspaziergängen sammelte, erdichten „nicht nur urbane Architektur, sondern spiegeln auch künstlerische Stationen, verschiedene Standorte und variierende Bildsprachen, die sich aus wechselnden ästhetischen Einflüssen speisen“ (Rainer Beßling, Katalog „IM NORDEN“ 2010).