Matthias Schoenfelder
* 1957 | in Lüneburg |
1970 – 1975 | Auslandsaufenthalt Chile |
1977 – 1989 | Studium der Kunst, Philosophie, Sprachwissenschaft und Soziologie in Braunschweig, Hannover, Hamburg und Oldenburg |
seit 1987 | selbstständige künstlerische Arbeit |
seit 1990 | Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland |
lebt und arbeitet in Oldenburg. | |
www.m-sch.de |
Werke
MUSIKALISCHE GRUNDSTRUKTUR
Die Malerei von Matthias Schoenfelder bewegt sich zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit, verwebt Figuratives und Zeichenhaftes. In den linienbetonten und turbulenten Formulierungen versteckt sich stets eine Fülle von Motivischen und Anspielungen auf Biographisches. Für den Bildaufbau spielen zeichenhafte Wiederholungen und rhythmische Bewegungen im Stil der gestischen Malerei eine Rolle. Sie ergeben eine „musikalische Grundstruktur“ der Bilder, die er gern mit Sinfonien vergleicht.
Die beiden Papierarbeiten „Green Leaves – Adam“ und „Green Leaves – Eva“ wirken im Vergleich zu Schoenfelders sonstigen Kompositionen fast lakonisch. Gelbe Farbformationen stehen auf grauem Grund, ein wogendes Gelbgrün dehnt sich bis an eine Horizontlinie. Darüber wehen kurze grüne Farbschwünge wie ein stilisierter Blätterregen. Die Bilder strahlen Sommerstimmung aus, die Atmosphäre Sonnen beschienener und wolkig verhangener Weite. Zwei schemenhafte Gestalten, die sich aus dem Grau lösen, lassen an Strohgarben denken, an Ernte und Jahreskreislauf. Doch geht es nicht nur um paradiesische Natur im Allgemeinen. Die Hinweise auf „Adam“ und „Eva“ in den Bildtiteln möchte Schoenfelder konkret verstanden wissen. Es geht, so sein Kommentar, um Adam und Eva als eine „Einheit an der Schwelle vom Werden und Vergehen, von frühem Morgen und spätem Abend, Frühling und Herbst. Aus dem utopischen Paradies in das Leben gedrängt, begegnen sie sich immer wieder. Sie lieben und vereinigen sich. Sie tanzen miteinander und wandeln gemeinsam in der Zeit. Sie können ohne einander nicht leben, nicht lieben, nicht sein, so wie sie gleichzeitig für sich stehen und auch für sich bleiben, auf Augenhöhe sich verabschieden und verzeihen.“